(vor Gustav Mahlers Komponierhäusl)
Füße, die im Sand versinken, im Sand,
der noch sonnenwarm vor uns liegt.
Darüber entfaltet sich ein mondloser Sternenhimmel
mit einer Geste, die man zu hören meint,
wie den wunderbaren Akkord des gesamten Orchesters:
Klar und satt strahlt Mars
zwischen hell funkelnden Sternen;
im Kreuz des Orion schimmert ein Stern,
dessen Name aus der Erinnerung
geschwunden war.
Die Sterne im Süden,
unterhalb von Beteigeuze und Rigel,
das geschweifte, schwach leuchtende
Band der Milchstrasse –
alles zieht wie ein langer Brautschleier
über das Gewölbe.
Wie unter einer grandiosen Kuppel
alle Sterne auf einmal,
die Sichtbaren wie die Unsichtbaren
warten, bis eine blutrote,
monströse Sichel erscheint –
der Mond.
Abendgesang
Grillen singen
Im Feld
Kaum wahrnehmbar
Keine Melodie
Ein Lockruf
Unaufhörlich
Trillern in
Vibrierender Luft
Den Raum ausfüllend
Luft wird stark
Zwergohreulen
Rufen
Runde Klanginseln
Pausen und Stille
Zwischen Johannisbrot-
Und Mandelbaum
In zitternden
Kleinen Punkten
Der Sternenhimmel
Wie glitzernde
Unendlichkeiten ...
Abend am Fluss
Der Himmel färbt sich metallen
ein weiches Licht überzieht alles
ein Fluss
ungebärdige Strömungen
wie kupferne Adern
im Gestein
Grüngolden die Blätter am Ufer
Wäldern entströmt ein zarter Duft
die Sonne sinkt
ein Farbenmeer überflutet den Himmel
blauschwarz und geheimnisvoll das Wasser
eine schwarze Masse
unter mondlosem Firmament.
Am See
Hinter Nebeln verborgen
ein Hauch nur von Gebirge sichtbar
Zeugen der Einsamkeit
grünschimmernd der See
fast türkis im Rosenwind *
am Ufer ein einsamer Schwan
dahinter schafgarbenweißes
und arnikagoldenes Blühen
süß und betäubend die Luft
aus Kräutern und Gräsern
über den Hügeln
und dann der Wald
dunkel, geheimnisvoll, magisch.
Still vor Freude
trunken die Augen
vor dieser Schönheit
ergriffen und demütig vor dem,
das ein Gott einst träumte.
Es war einer …
Es war einer
Dieser zaghaften ersten
Apriltage – hoffnungsfroh
Und misstrauisch
Die Bäume
Vor dem großen Sprung.
Leise noch
Der Geruch der Erde
Und zartem Grün
Landleben – Feldwege
Eine kleine
Vergessene Bodensenke.
Kälte und Feuchtigkeit
An einem
Dieser zaghaften ersten
Apriltage – hoffnungsvoll
Atem der Erde
Irrlichter leuchten
Aufwirbelnde Bilder
Farben verwandeln sich
In Wohlklänge
Über glühende Kohle
Gehen
Vom Wind getragen werden
Davon getragen
Von feuchter Erde umhüllt
Wie Wurzeln
Eines Baumes
Was zählt die Zeit
In der Stille der Seele …